Diversität

Das Leben ist vielfältig

Diversität bedeutet Vielfalt. Diese zu bejahen, heisst Diskriminierung zu reduzieren und im Idealfall zu beseitigen.

In einer vielfältigen Gesellschaft ist Platz für alle. Diversität ist deshalb verbunden mit Inklusion: Alle können und dürfen sich einbringen und teilnehmen. Beides sind vieldiskutierte, aktuelle gesellschaftliche Themen. www.divers2023.ch greift den heutigen Diskussionsstand auf, erläutert Vokabular und Konflikte, ohne auf alles eine Antwort zu kennen. Dieses digitale Format orientiert sich dabei an den sieben Aspekten von Diversität: Geschlecht, sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft, soziale Herkunft, Glaube, Behinderung und Alter. Die Sprache ist ebenso Austragungsort und wird Gegenstand der Debatten, weshalb wir sie als zusätzliches Thema aufnehmen.

Zanele Muholi, Brave Beauties, 2020

www.divers2023.ch steht im Zusammenhang mit den beiden Ausstellungen Zanele Muholi und Sincerely, Walter Pfeiffer, die von queeren Identitäten, Rassismus, Selbstfindung und Selbstermächtigung erzählen. Deshalb sind die Themen Gender, sexuelle Orientierung und ethnische Herkunft weiter ausgeführt, auch wenn alle Aspekte der Diversität gleich wichtig sind. Ohnehin überschneiden sich die verschiedenen Aspekte von Diversität häufig: Das Alter beeinflusst unser Leben, egal welche Hautfarbe oder welches Geschlecht wir haben. Diskriminierung kann sich gleichzeitig gegen mehrere unserer Eigenschaften richten: Sexuelle Orientierung, Geschlecht, Hautfarbe etc.

Porträt Walter Pfeiffer
Porträt Zanele Muholi

Wir

Das Kunstmuseum Luzern befindet sich in einer privilegierten Situation im Zentrum Europas. Das prägt unseren Blick auf die Welt. Dessen sind wir uns bewusst. Als Institution und als Individuen wollen wir lernen und uns weiterentwickeln.

Deshalb setzen wir uns mit der Kunst von Zanele Muholi, Walter Pfeiffer und vielen weiteren auseinander, deshalb suchen wir Verbündete mit anderen Sichtweisen und deshalb sind unsere Erläuterungen eine Momentaufnahme in einem längeren Prozess.

«Gender-Terror und Woke-Wahnsinn»

Die Inklusion aller in allen Gebieten führt zu gesellschaftlichen, sprachlichen und kulturellen Veränderungen, die auch auf Ablehnung stossen. Schweizer:innen nennen gemäss einer Umfrage von Frühsommer 2023 als «grösste Ärgernisse in Bezug auf aktuelle Ereignisse: CS Misswirtschaft/Boni (58%), Klimakleber (51%) und Gender-Debatte, ‹Wokeness› (50%).» Durch die Diskussion in Politik, Medien und sozialen Netzwerken können Begriffe in kurzer Zeit ihre Bedeutung ändern und negativ statt positiv verstanden werden. Woke ist ein gutes Beispiel dafür.

Dass «Gender-Terror und Woke-Wahnsinn» nebst Energie, Asylpolitik, Gesundheit und Landwirtschaft im Parteiprogramm 2023–2027 der Schweizerischen Volkspartei (SVP) steht, zeigt, wie bedeutend die Thematik geworden ist und welche Kräfte und Emotionen sie weckt.

Parteiprogramm der Schweizerischen Volkspartei (SVP) 2023–2027, S. 115
Parteiprogramm der Schweizerischen Volkspartei (SVP) 2023–2027, S. 117