Sprache

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Sprache ist Reden, Diskutieren, Lernen, Feslegen. Die Komplexität der Sprache zeichnet das menschliche Wesen aus.

Die Sprache ist stark verknüpft mit Denken und mit Identität. Die Sprache prägt, wie wir die Welt sehen und verstehen. Wollen wir die Sprache ändern, müssen wir unser Sprechen ändern. Das heisst: Wir müssen uns ändern.

Deshalb stossen sprachliche Neuerungen oft auf Ablehnung. Viele Veränderungen finden aber auch statt, ohne dass wir es merken.

«Gebrauch: diskriminierend»

Mit diesem Hinweis versieht der Duden Wörter, die diskriminieren, das hiesst: abwerten. Bekannte Beispiel sind Neger oder Zigeuner. Auch Asylant oder Behinderter gelten als abwertend. Wenn wir respektvoll sprechen, verwenden wir andere Begriffe. Wir nutzen eine politisch korrekte Sprache. Das heisst: Wir sprechen so über andere, wie wir möchten, dass sie über uns sprechen.

Die Sprache hält zahlreiche Alternativen bereit. Statt den durchgestrichenen Worten oben können wir sagen: Person/People of Colour oder Schwarze Menschen, Roma und Sinti, Asylsuchende, Menschen mit Behinderung.

Mehrheit – Minderheit

«Die meisten sind, die meisten wissen …». Mit dieser einfachen Einleitung werden all jene ausgeschlossen, die nicht zu den «Meisten» gehören. Oft benutzen wir im Alltag abwertende Worte, ohne es zu merken.

«Gerechte Sprache allein schafft noch keine gerechte Welt. Aber indem wir sie verwenden, zeigen wir, dass wir eine gerechte Welt überhaupt wollen.»

Anatol Stefanowitsch, Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen, 2018

Inklusive Sprache:
Alle sind gemeint

Inklusion bedeutet Einschluss. Das heisst: Alle werden angesprochen.

Die Sprache wandelt sich stetig. Früher schrieb man placiert, dann plaziert und nun platziert.

«Fräulein» wird kaum mehr verwendet. Unterdessen versuchen wir nicht nur männliche Formen zu verwenden. Gendern bedeutet mindestens zwei Geschlechter einzuschliessen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu gendern:

  • Grosses Binnen-I (KünstlerInnen)
  • Gender-Stern (Künstler*innen)
  • Doppelpunkt (Künstler:innen)

Das Kunstmuseum Luzern hat vor rund zwei Jahren den Doppelpunkt gewählt: Künstler:innen. Der Doppelpunkt bietet den Vorteil, dass er von Maschinen gelesen werden kann.

Respekt, Ärgernis oder Sexismus?

Die Schreibweise mit Stern oder Doppelpunkt nennt man non-binär. Sie schliesst alle Geschlechter ein, das heisst, sie ist inklusiv.

Sinn oder Unsinn von Stern und Doppelpunkt werden heftig diskutiert. Einerseits wird diese inklusive Schreibweise immer breiter genutzt. Andererseits gibt es in der Politik Versuche, das Gendern in Verwaltung und Schulen zu verbieten.

Umfragen ergeben immer wieder, dass eine Mehrheit der Schweizer:innen nicht gendert. Tests zeigen jedoch, dass wir deutlich mehr an weibliche Personen denken, wenn:

  • beide Geschlechter genannt werden.
  • non-binäre Schreibweisen mit Doppelpunkt oder Stern verwendet werden.

Die politischen Rechte übt Kritik, weil sie traditionelle Werte bedroht sieht. Von feministischer Seite wird das Gendern teilweise als frauenfeindlich kritisiert, weil es immerzu auf das Geschlecht einer Person verweist.

Geschichte einer Bedeutungsveränderung: Woke

Wie aus Engagement für Gerechtigkeit ein Schimpfwort wurde.

«Gendern ist eine sexistische Praxis, deren Ziel es ist, Sexismus zu bekämpfen.»

Nele Pollatscheck, Abrechnung mit dem Genderstern – Warum sind wir so besessen von Genitalien?, Tages-Anzeiger, 21.05.2021

Begriffe

Zur Ausstellung Zanele Muholi erscheint ein Glossar, das Begriffe erläutert, die sich auf die südafrikanische Geschichte, Rassismus und queere Kultur beziehen. Für www.divers2023.ch wird es um weitere Aspekte von Diversität erweitert. Gerne dürfen Sie uns per E-Mail oder Social Media auf weitere Begriffe hinweisen, damit wir die Liste ergänzen und dazulernen können.

Die Bedeutung von Begriffen kann sich wandeln. Deshalb geben die Erklärungen immer eine Momentaufnahme wieder.

Ablesimus

Der Begriff kommt vom englischen Wort «abelism». Er stammt aus Behinderten-Bewegung in den USA. Ableismus beschreibt die Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung, indem sie an bestimmten Fähigkeiten gemessen werden.

Afrikanische Diaspora

Die Gesamtheit der Menschen afrikanischer Herkunft, die ausserhalb des afrikanischen Kontinents leben.

Ageism / Altersdiskriminierung

Benachteiligung von Meschen aufgrund ihres Alters. Meist bezieht sich der Begriff auf die Ausgrenzung älterer Menschen, es können aber auch jüngere gemeint sein.

Ally/Mitstreiter:in

Eine Person, die aktiv für die Rechte der LGBTQIA+-Community sowie anderer ausgegrenzter Menschen eintritt. Ein Ally gehört aber nicht selbst zur LGBTQIA+-Community.

Apartheid

Apartheit nennt sich die Gesetzgebung in Südafrika von 1948 bis 1994. Ihr Ziel war die sogenannte «Ras­sentrennung». Nicht-weisse Menschen wurden in diesem System benachteiligt und ausgegrenzt.
Apartheid ist Afrikaans und be­deutet «getrennt voneinander».

Asexuell

Asexuell bezeichnet Menschen, die keine sexuelle Anziehung empfinden oder romantische Beziehungen wünschen.

Behindert werden

Die Formulierung macht deutlich, dass Behinderung im Zusammenspiel von Mensch und Umwelt entsteht. Diese Vorstellung von Behinderung entspricht dem «sozialen Modell».

Behinderung / Beeinträchtigung

«Behinderung» fokussiert auf das Zusammenspiel von Umwelt und Individuum. «Beeinträchtigung» stellt die Einschränkung des Individuums in den Vordergrund. Welcher Begriff bevorzugt wird, ist nicht in allen Ländern identisch.

Biologisches Geschlecht

Das biologische Geschlecht wird auf Basis von Geschlechtsorganen bei der Geburt zugewiesen.

Bisexuell

Bi-sexuelle Menschen fühlen sich sexuell und romantisch zu verschiedenen Geschlechtern hingezogen.

Bleistift-Test

Der Bleistift-Test wurde im Apartheid-Regime in Südafrika verwendet, um Menschen rassistisch einzutei­len. Dabei wurde ein Bleistift ins Haar gesteckt. Konnte das Haar den Stift nicht halten, wurde es als nicht-lockig kategorisiert. Das bedeutet: Die Person wurde als «weiss» eingestuft. Der Test ist rassistisch und entmenschlichend.

Butch

Queere Frauen, die maskulin auftreten. Manche Butches bezeichnen sich als «eine Butch», andere sprechen von sich als «ein Butch».
Der Begriff kommt aus der queeren Bewegung und sollte nur verwendet werden, wenn ihn Menschen selbst für sich wählen.

Cis-geschlechtlich

Wenn die Gender-Identität mit dem Geschlecht übereinstimmt, das bei der Geburt zugewiesen wird, ist ein Mensch cis-geschlechtlich.

Cross-Dresser:in

Menschen, die Kleidung tragen, die gemäss den traditionellen Rollenbildern nicht zum Geschlecht passt. Bei Cross-Dressing handelt es sich um eine Performance.

Dental Dams

Eine Latex-Folie, die beim Oralsex als Schutz auf Anus oder Vulva gelegt wird. Sie schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Drag-Performer:innen

Personen, die übertrieben stereotyp feminin oder maskulin performen. Sie spielen mittels Kleidung, Make-up und Verhaltensweisen mit Gender-Erwartungen und brechen diese auf.

Dyke

Dyke war früher ein beleidigender Begriff für Lesben. Heute ist er eine Selbstbezeich­nung. Mit «Dyke» wird Härte und Radikalität assoziiert sowie die Ablehnung von bürgerlichen Rollen-Erwartungen, wie Hetero-Normativität oder Anstand.

Ehe für alle

In Südafrika ermöglicht das Gesetz «Civil Union» gleich-geschlechtlichen Paaren gesetzliche Anerkennung. In der Schweiz wurde die «Eingetra­gene Partnerschaft» am 01.07.2022 durch die Ehe für alle abgelöst.

Family/Wahlfamilie

Als Family (Familie) bezeichnen queere und trans Menschen andere queer und trans Menschen. Identisch mit Wahlfamilie.

Femme

Femme sind queere Menschen zu beschreiben, die oft weiblich auftreten oder gesellschaftlichen Definitionen von Weiblichkeit entsprechen. Der Begriff sollte nur verwendet werden, wenn ihn Menschen selb für sich wählen.

FSF

Abkürzung für Frauen, die Sex mit Frauen haben. FSF können lesbisch, queer, bisexuell oder hetero sein.

Gender / soziales Geschlecht

Das soziale Geschlecht wird im Verlaufe des Lebens geprägt. Die Vorstellung davon, was ein Mann und eine Frau sein sollen, prägen dabei Verhaltensweisen, Rollenbilder und Erwartungen . Dieser Logik folgend ist männlich = Mann = maskulin und weib­lich = Frau = feminin. Das soziale Geschlecht einer Person ist eine Kombi­nation daraus, was sich im Inneren richtig anfühlt und was nach Aussen zum Ausdruck kommt.

Gender Binary / soziale Zweigeschlechtlichkeit

Zweigeschlechtlichkeit sieht und zwei Geschlechter vor: Mann und Frau. Nicht-binäre und gender-nonkon­forme Menschen werden ausgeschlosen.

Gender-Dysphorie

Wenn Menschen sich unwohl und gestresst fühlen, weil ihre Gender-Identität nicht dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesenes wurde.

Geschlechter-Hierarchie

In einer Hierarchie der Geschlechter stehen die Männer auf der obersten Stufe. Alle anderen Geschlechter werden als minderwertig angesehen.

Gender-nonkonform

Eine gender-nonkonforme Person widersetzt sich der Einteilung in Mann und Frau. Dies kann sie durch ihre äussere Erscheinung oder ihre Gender-Identität tun.

Geschlechtszuweisung

Kindern wird bei der Geburt ein Geschlecht zugewiesen. Dies geschieht aufgrund der Geschlechtsorgane oder der Gene. Die Schweiz und viele weitere Länder kennen dabei nur zwei Geschlechter: männlich und weiblich. Die Einteilung in männlich und weiblich bei der Geburt grenzt intergeschlechtliche Menschen aus. Zudem deckt sich diese Einteilung nicht immer mit der Gender-Identität.

Gewaltverbrechen

Gewalt-Verbrechen werden aufgrund von Hass auf eine Gruppe von Menschen begangen.
Die Täter:innen wollen dabei ihre Opfer erniedrigen. Sie sehen ihre Opfer als «anders». Ursache dafür ist oft Rassismus, Geschlecht, Alter, Sexualität, Behinderung, Nationalität, Klasse oder Religion.

Heteronormativität

Hetero-Normativität bedeutet, dass die Menschen in zwei Ge­schlechter (Mann und Frau) eingeteilt werden. Hetero-Sexualität wird dabei als Norm angesehen.

Heterosexualität

Hetero-Sexualität bedeutet, dass sich Männer zu Frauen und Frauen zu Männer sexuell und romatnisch hingezogen fühlen.

Homonationalismus

Der Homo-Nationalismus passt den LGBTQIA+-Aktivismus an neoliberale und rechte Ideologien an. Er stellt die nordamerikanischen und europäischen Bewegungen in den Vordergrund und wertet die Gemeinschaften anderer Kontinente ab. Er basiert auf einer rassistischen, klassistischen und menschen-feindlichen Weltsicht.

Homophobie

Ablehnung und Hass gegen LGBTQIA+-Menschen.

Homosexualität

Homo-Sexuelle fühlen sich sexuell oder romantisch zu Personen desselben Geschlechts hingezogen. Homo-Sexualität ist eher ein technischer, medizinischer Begriff. Heute wird meist «schwul» und «lesbisch» verwendet.

Intersektionalität

Die Juristin Kimberlé Crenshaw hat diesen Begriff geprägt. Sie beschreibt damit die Situation von Schwarzen Frauen auf dem Arbeitsmarkt in den USA.
Intersektionalität zeigt, wie sich verschiedener Aspekte von Identität (race, Klasse, Herkunft, Alter, Geschlecht, Sexualität, Nationa­lität, Religion, Behinderung) gegenseititg beeinflussen.

Inter

Inter oder intergeschlechtlich bezeichnet Menschen, deren Geschlechtsmerkmale bei der Geburt nicht ins Schema männlich-weiblich passen. Etwa 1.7% kommt intergeschlechtlich zur Welt.

isiNgqumo

isiNgqumo ist eine Sprache, die in LGBTQIA+-Kreisen Südafrikas gesprochen wird, ins­besondere bei den Nguni.

isiStabane/Stabane

Das umgangssprachliche isiZulu-Schimpfwort richtet sich gegen LGBTQIA+-Menschen in Südafrika.
Die wörtliche Übersetzung bedeutet: Eine Person, die mit männlichen und weiblichen Geschlechtsteilen geboren wurde.

Korrektive Vergewaltigung

Bei diesem Gewaltverbrechen wird eine Person vergewaltigt, weil ihre sexuelle Orientierung als abweichend wahrgenommen wird. Mit solchen Taten soll die vergewaltigte Person zu Hetero-Sexualität gezwungen werden.

Lesbe

Frauen, trans und nicht-binäre Personen, die sich sexuell und roman­tisch zu Frauen hingezogen füheln.

LGBTQIA+

Abkürzung für lesbisch, gay (schwul), bisexuell, trans, queer, inter und asexuell. Das Pluszeichen am Ende zeigt, dass diese Auflistung nicht abschliessend ist.

Lobola/Lobolo

Lobola ist eine Heiratstradition, in der die Familie des Bräutigams verschiedene Güter übergibt, um eine Ehe verbindlich zu machen. Früher wurde oft Vieh angeboten, heute wird Geld bevorzugt.

Marginalisierung

Verdrängung von Individuen oder Gruppen an den Rand der Gesellschaft. Die Marginalisierung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen: Sie kann geografisch, wirtschaftlich, sozial oder kulturell sein. Meist spielt sie sich auf mehreren Ebenen ab.

Mysogynie

Der Begriff bedeutet Frauenfeindlichkeit. Er ist mit einer hierarchischen Vorstellung der Geschlechter verbunden, die Frauen weniger Wert bei­misst als Männern.

MSM

Abkürzung für Männer, die Sex mit Männern haben. MSM können schwul, queer, bisexuell oder hetero sein.

Necklacing

Eine Foltermethode, die auch zur Selbstjustiz genutzt wird. Dabei wird einer Person ein brennender Reifen um den Hals gelegt. Während der Apartheid wurde diese Foltermethode manchmal innerhalb Schwarzer Communities angewendet, um diejenigen zu bestrafen, die der Kollabora­tion mit dem Apartheid-Regime bezichtigt wurden.

Nicht-sichtbare Behinderung

Es gibt viele verschiedene Arten nicht sichtbarer Behinderungen, z.B.: psychische Erkrankungen oder chronische Krankheiten. Sie äussern sich nicht in sichtbaren Merkmalen.

Non-binär / nicht-binär

Nicht-binär ist ein Sam­melbegriff für Menschen, die sich weder als Mann noch Frau sehen.

Othering

Von Othering spricht man, wenn eine Gruppe oder eine Person sich von einer anderen Gruppe abgrenzt. Dies geschieht, indem die andere Gruppe als fremd beschrieben wird. Normalerweise ist damit ein Machtgefälle verbunden: Die als anders Beschriebenen werden ausgegrenzt.

Outen

Outen bedeutet die sexuelle Orientierung oder Gender-Identität einer Person ohne deren Zustimmung öffentlich zu machen. Das Coming-Out gilt auch als outen, erfolgt jedoch durch die Person selbst.

Pansexuell

Pansexuelle Person fühlen sich sexuell und romantisch
zu verschiedenen Geschlechtern und Gender-Identitäten hingezogen.

Passbuch (Reference Book) / Dompas

Im Apartheid-Regime musste alle nicht-weissen Menschen einen speziellen Pass auf sicht tragen. Dieses Pass-Buch bestand aus einem Ausweis mit Por­trät-Bild und Informationen wie Name, Rassifizierungskategorie, Ausstel­lungsdatum und einer amtlichen Unterschrift. Fünf weitere Abschnitte enthielten Zutrittsbeschränkungen zu bestimmten Stadtgebieten, Nachweise medizinischer Pflicht-Unter­suchungen, Informationen zu Arbeitgebenden und Steuerzahlungsnachweise. Dieser Pass wurde um­gangssprachlich Dompas genannt. Das ist Afrikaans und bdeutet «dummer Pass».

Patriarchat

Beschreibt eine Gesellschafts- bzw. Herrschaftsform, die Männer über Frauen und alle anderen Geschlechter stellt.

People of Colour

People of Colour/POC umfasst alle Menschen, die nicht-weiss sind.

Pink-Washing

Pink-Washing bedeutet, dass die LGBTQIA+-Bewegung für politische oder kommerzielle Zwecke missbraucht wird. So geben sich beispielsweise Unternehmen als queer-freundlich aus, um bei fortschrittlichen Teilen der Gesellschaft beliebt zu werben. Manchmal verdecken sie damit gleichzeitig ihr ausgrenzendes und gewalt­volles Handeln.

Pronomen

Dieser Begriff aus der Grammatik bezeichnet Worte, die auf ein Hauptwort verweisen. Pronomen im Deutschen sind beispielsweise er oder sie, ihm oder ihr.

QTIPOC

Abkürzung für queer, trans, inter und People of Colour.

Queer

Queer ist ein Sammelbegriff für Menschen, die Aufteilung der Menschen in Mann und Frau ablehnen.

Race

Race ist das engliche Wort für Rasse. Rasse ist jedoch durch die Geschichte negativ besetzt. Race ist ein System, in dem Menschen anhand körperlicher Merkmale (z.B. Hautfarbe) in Gruppen eingeteilt werden. Dabei handelt es sich um eine Konstruktion, die wissenschaftlich überholt ist.

Racial Profiling

Racial Profiling bezeichnent unfaire Kontrollen durch die Polizei oder den Grenzschutz. Racial Profiling richtet sich gegen Personen, die aufgrund ihrer Hautfarbe, Kultur order Religion als verdächtig wahrgenommen werden.

Rassifizierung

System, in dem Menschen nach rassistischen Merk­malen (Aussehen, Lebensform etc.) eingeteilt werden.

Safe Space

Ein Ort, an dem sich alle Menschen ohne Angst vor Angriffen oder Diskri­minierung frei ausdrücken können.

Sangoma

Sangoma ist eine Tradition südafrikanischer Heiler:innen. Die Heiler:innen heilen körperliche und seelische Leiden, indem sie in die Vergan­genheit und Zukunft von Personen schauen und sie mit ihren Ahn:innen verbinden.

Schwarz

Schwarz wird verwendet, um die kulturelle Zugehörigkeit zur afrikanischen Kultur zu beschreiben. Schwarz wird immer grossge­schrieben, um zu zeigen, dass es sich um einen politischen Begriff und eine Selbst-Bezeichnung handelt.

Schwarzer lesbischer Feminismus

Eine politische Bewegung, welche die Kategorien Rassismus, Geschlecht, Klasse, sexuelle Orientierung und ihre Verwobenheit politischen thematisiert.

Schwul

Als schwul bezeichnen sich Männer, trans oder nicht-binäre Personen, die sich romantisch oder sexuell zu Männern hingezogen fühlen.

Slurs

Wörter, durch die ganze Gruppen pauschal abgewertet werden, beispielsweise Zigeuner oder Eskimo.

Taub

Taub ist eine positive Selbstbezeichnung nicht hörender Menschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie taub, resthörig oder schwerhörig sind. Damit wird auch gezeigt, dass Taubheit nicht als Magel angesehen wird.

Transgender / trans

Trans bezeichnet Menschen, deren Geschlecht nicht dem entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Manche trans Menschen identifizieren sich als Mann oder Frau, andere nicht.

Transition /
Geschlechtsangleichung

Transition bezeichnet eine Geschlechtsumwandlung. Dabei nimmt eine trans Person das Geschlecht an, in dem sie leben möchte. Manche wählen dafür Operationen oder Hormon-Therapien, aber nicht alle trans Menschen wollen diesen Weg gehen.
Transition kann auch bedeuten, Familie und Freund:innen davon zu erzählen, sich anders anzuziehen, andere Pronomen zu verwenden und persönliche Dokumente ändern zu lassen.

Transmisogynie

Wenn Trans-Feindlichkeit und Frauen-Feindlichkeit (Misogynie) aufeinander treffen, entsteht Trans-Misogynie. Trans-Misogynie beschreibt negative Einstellungen und Hass gegenüber trans Menschen, die weiblich gelesen werden.

Transmisogynoir

Wenn Trans-Misogynie und Rassismus aufeinander treffen, entsteht Trans-Misogy-Noir. Der Be­griff bedeutet, dass eine Schwarze trans Frau eine andere Art von Sexis­mus erlebt als weisse Frauen: Der Sexismus ist zusätzlich von Rassismus und Trans-Feindlichkeit geprägt ist.

Transfeindlichkeit

Ablehnung und Feindlichkeit gegenüber trans Personen.

Weisse Vorherrschaft

In dieser rassistischen Ideologie werden «weisse» Menschen über alle anderen Menschen und Kulturen gestellt.

Woke

Der Begriff stammt aus den 1930er-Jahren. Woke bedeutet politisch «wach» und engagiert gegen jede Form von Ausgrenzung. Unterdessen wird Woke vor allem von politisch rechts stehenden Kreisen abwertend verwendet.

Zulu

Zulu ist eine Bevölkerungsgruppe und Sprache im südlichen Afrika. Die Zulu gehören zur südlichen Bantu-Familie. Sie sind ethnisch, sprachlich und kulturell eng mit den Swazi und Xhosa verbunden. Etwa zehn Millionen Menschen in Südafrika sind Zulu. Sie leben die hauptsächlich in der Gegend KwaZulu-Natal. Zulu sind die grösste Bevölkerungsgruppe in Südafrika.